Sinfoniekonzert November 2020

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Musikfreunde, liebe Freunde des Homburger Sinfonieorchesters,

endlich wieder Musik! Nach vielen Monaten, die coronabedingt eine mit Blick auf die Musik so entbehrungsreich waren, freuen wir uns ganz besonders, die Reihe unserer Sinfoniekonzerte am heutigen 15. November fortzuführen und Ihnen – wie gewohnt – Perlen des sinfonischen Repertoires zu präsentieren. Und dennoch ist dieses Konzert etwas ganz Besonderes. Denn die geltenden Richtlinien und Hygienevorschriften haben uns – wie viele andere Orchester dieser Welt auch – vor echte Probleme gestellt und in gewisser Hinsicht dazu gezwungen, ganz neue, kreative Lösungen zu entwickeln. Das gesamte Sinfonieorchester auf der Bühne des Saalbaus spielen zu lassen, ist zur Zeit einfach aufgrund der Abstandsregeln undenkbar. Aus dieser Not haben wir eine Tugend gemacht. Schon lange wurde von Musikern unseres Orchesters immer wieder der Wunsch geäußert, einmal ein Sinfoniekonzertprogramm mit Werken für Streichorchester zum einen und sinfonischen Bläserensembles zum anderen zu konzipieren.

Unsere Streicher bieten Ihnen heute Abend zwei spätromantische Werke dar. Leoš Janáček gilt unter Kennern als Avantgardist, der bereits im späten 19. Jahrhundert viele bahnbrechende Ideen in seinen Werken umsetzte und eine ungeheuer progressive Klangsprache entwickelte. Die heute gespielte Suite für Streicher zählt zum Frühwerk und enthält noch viele Querverweise auf Janáčeks Vorbild Antonin Dvořák.

Ralph Vaughan Williams Fantasie über ein Thema von Thomas Tallis wird den Saalbau in Homburg in eine Kathedrale verwandeln. Die Textur des Werkes für 2 Streichorchester und ein Streichquartett basiert auf einem Thema des englischen Renaissance-Komponisten Thomas Tallis, welche dieser für ein Psalter des Erzbischofs von Canterbury schrieb. Von der Orchestrierung her ist es aufgebaut wie eine Orgel mit mehreren Registern und ruft genau diese Assoziation beim Hörer auf. Dieser Eindruck wird insbesondere auch durch die räumliche Disposition der einzelnen Gruppen im Raum evoziert.

Die Bläser bieten neben der allseits bekannten Suite op. 4 für 13 Bläser von Richard Strauss Strawinskys Konzert für Klavier und Bläserensemble aus dem Jahre 1924 dar. Dieses von einer markanten Rhythmik geprägte Werk stammt aus Strawinskys neoklassizistischer Schaffensperiode. Wir freuen uns, dass wir den renommierten Pianisten Markus Becker als Solisten für dieses Werk gewinnen konnten.

Wir wünschen Ihnen einen genussreichen musikalischen Konzertabend der besonderen Art!

Herzliche Grüße

Ihr Jonathan Kaell