Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Musikfreunde, liebe Freunde des Homburger Sinfonieorchesters,
am 17. November findet die Preisverleihung des 6. Kompositionswettbewerbs der Stadt Homburg statt. Mit zweijähriger (pandemiebedingter) Verspätung wurde der Wettbewerb dieses Jahr wieder mit dem Thema „Orchesterlied im 21. Jahrhundert“ ausgeschrieben.
Aus den über 30 Einreichungen hat die hochkarätig besetzte Jury die Arbeiten der beiden vielversprechenden Komponisten Shengteng Zhang und Eloain Lovis Hübner als Siegerwerke gekürt. Das Preisgeld wurde in diesem Jahr zu gleichen Teilen an die beiden jungen Künstler vergeben. Freuen Sie sich mit uns auf die beiden Uraufführung von „lwl“ für Bariton und Orchester (Zhang) und „ostufer // pizza nicht unter der woche“ (Hübner)!
Doch was wäre die schönste Komposition ohne die Stimmen, die die Musik interpretieren? Wir sind dankbar, dass die renommierte Sopranistin Elizabeth Wiles, die dem HSO seit Jahren freundschaftlich verbunden ist, und der Bassbariton und Gesangsprofessor (HfM Saar) Frank Wörner sich der herausfordernden Aufgabe , „lwl“ und „ostufer // pizza nicht unter der woche“ zum ersten Mal öffentlich zum Klingen zu bringen, bereitwillig gestellt haben.
Neben den beiden Uraufführungen bringen wir heute Abend einen der bedeutendsten Liederzyklen des 20. Jahrhunderts, die „Sieben frühen Gesänge“ von Alban Berg, zu Gehör. Bei Bergs Sammlung, die aus einer sehr frühen Phase seines Schaffens datiert, handelt es sich um Vertonungen lyrischer Texte unterschiedlicher namhafter Dichtern. Auch dieses großartige Werk wird Ihnen von Elizabeth Wiles mit ihrer bezaubernden Stimme dargeboten.
In der zweiten Hälfte bewegen wir uns mit Johannes Brahms wieder in Richtung Romantik. Mit Brahms 1. Sinfonie wenden wir uns einem Werk zu, welches als Inbegriff der sinfonischen Orchestermusik gelten darf. Es kontrastiert somit zu Bergs Liederzyklus, der an der Schwelle zur Moderne steht, kammermusikalisch konzipiert ist und zudem klare Anzeichen einer Überschreitung der Romantik aufweist. Interessant ist indes, dass Brahms sich beim Komponieren seiner 1. Sinfonie maßgeblich durch Beethovens 9. Sinfonie inspirieren ließ. Sie war ihm Vorbild und Inspirationsquelle in vielfacher Hinsicht, und bekanntlich setzte sie jene Maßstäbe für die kompositorische Qualität, die von allen großen Komponisten der Romantik übernommen wurden. Ist es ein Zufall, dass gerade diese Sinfonie die erste ist, bei der Gesang als zusätzliches Medium eingesetzt wurde, und die, über verschiedene Zwischenstufen, zu einer Neuausrichtung der Sinfonie führte, die schließlich in Gustav Mahlers Werken eine besondere Einlösung erfuhr?
Wir wünschen Ihnen einen spannenden musikalischen Abend.